... Theater hat in Autenried eine 100jährige Tradition ...

Chronik der Abteilung Theater

Die Abteilung Theater ist so alt wie die Gesellige Vereinigung. Das Theater war mit ausschlaggebend zur Gründung des Vereins denn es wurde bereits im Jahre 1912 der Wunsch geäußert, dass das Theaterspiel in Autenried zur Fastnachtszeit wieder Leben und Humor ins Dorf bringen solle. Ein gewisser Herr Schmiedt, Ziegeleiassistent, wurde damit beauftragt. In dessen Familie war die Musik zuhause und er stellte mit seinen Söhnen und Töchtern die Kerntruppe für das Theaterspiel.

Wie aus einem alten Programm zu ersehen ist, wurden gleich sieben Stücke auf einmal gespielt. Die Zwischenpausen wurden durch Musikeinlagen ausgefüllt. Die sogenannte „Fastnachts-Unterhaltung“ wurde selbst im Februar 1914 mit insgesamt neun Stücken durchgeführt.

Nach dem 1. Weltkrieg trat die Abteilung nur zögerlich an die Öffentlichkeit.

Am 6. Januar 1920 wurde im Saale vom Gasthaus „Mühleisen“ zum erstenmal wieder eine Theateraufführung umrahmt mit Streichmusik geboten. Danach ging es wieder richtig los. Alljährlich trat die Abteilung Theater mit großem Aufgebot an die Öffentlichkeit. Höhepunkt war die Aufführung des historischen Trauerspiels „Maria von Brabant“. Jeden Sonntag während der Fastenzeit wurde dieses einmalige Stück aufgeführt. Die Spielleitung hatte Ludwig Mahler aus Langenhaslach der auch für die Bühnenbemalung und die Kostüme sorgte. Der Eintritt betrug 1,00 DM. Vorstand war zu dieser Zeit Michael Gastel. Im Jahre 1929 kam noch eine Steigerung. Die Gesellige Vereinigung brachte zur Aufführung „Selig sind, die Verfolgung leiden“. Ein Trauerspiel aus Nero’s Christenverfolgung in 7 Akten mit lebenden Bildern, Musik und Gesang. Eintrittskarten kamen zum Vorverkauf in allen umliegenden Orten, so daß am Spieltag selbst nur mehr eine geringe Anzahl abgegeben werden konnte. Wie solch ein Stück mit derart vielen Darstellern auf der Bühne des Sommerkellers aufgeführt werden konnte, ist wahrscheinlich den heute unter uns weilenden Theaterspieler ein Geheimnis. Es wurden jedoch nicht nur diese großartigen Stücke aufgeführt, denn so nebenbei wurden auch noch zur Weihnachtsfeier im Dezember Theaterstücke zum Vortrag gebracht. Eine für damalige Verhältnisse außergewöhnliche Leistung, heute wahrscheinlich gar nicht mehr denkbar.

Nach dem 2. Weltkrieg dauerte es doch eine gewisse Zeit, bis die Leute wieder Spaß am Theaterspielen verspürten. Doch Anfangs der 50-iger Jahre nahmen sich Engelbert Harlander und Josef Eisenlauer dem Theaterspiel an. Später wurde diese Aufgabe des Einstudieren von unserem langjährigen Vorstand Norbert Goßner weitergeführt. Im Jahre 1974 wurde zum erstenmal ein Abteilungsleiter für die Abteilung Theater gewählt. Johann Schuler, heute 1. Vorstand, leitete die Abteilung 10 Jahre bis zum Jahre 1984. In dieser Zeit wurde eine Wende in der Auswahl der Stücke eingeleitet. Man kam von den mehr traurigen Volksstücken zu den Lustspielen. Man merkte es am Interesse des Publikums, daß diese Stücke doch besser ankamen. Fast in jedem Jahr konnte die Besucherzahl gesteigert werden. Auch Nachfolger Bruno Hild, der im Jahre 1984 das Amt des Abteilungsleiters übernahm, blieb dem Lustspiel bzw. der Bauernkomödie treu. Es gehört eigentlich schon zum guten Ton, daß ein Dreiakter und ein Einakter dem Publikum dargeboten werden. Manfred Lohr, Abteilungsleiter seit dem Jahre 1990, setzte diese Tradition fort. Mittlerweile sind 10 Aufführungen plus eine Kindervorstellung schon Standard. Nicht nur bei Manfred Lohr sondern auch schon Jahre zuvor, kamen Spieler nicht nur aus Autenried sondern auch aus den Nachbargemeinden. Dies zeugt davon, daß in der Abteilung Theater immer eine ausgesprochen gute Kameradschaft herrschte und daß sich alle in dieser Gemeinschaft wohl fühlen.

Wie Sie aus dieser kurzen Theaterchronik ersehen können, ist in Autenried seit je her Theater gespielt worden. Wir hoffen natürlich, daß diese alte Tradition auch in Zukunft aufrecht erhalten wird und dieses Kulturgut gepflegt wird.

 

Erstellt von 1. Vorstand Johann Schuler zur Vereinsheim-Einweihung am 26. Juli 1998

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